Dienstag, 28. Juni 2016
Der Heilige Gral - Teil 2
Die richtige Küchenmaschine ist eine riesige Hilfe!
Aber zu entscheiden, welche die Richtige ist, fällt oft schwer. Darüber haben wir bereits im ersten Teil meiner Minireihe zum Wettrüsten in der Küche gesprochen. Ich habe Dir dabei geraten, Dir gut zu überlegen, wie Du Deine Maschine nutzen möchtest und welche Aufgaben sie für Dich erledigen soll. Außerdem habe ich von meinen Erfahrungen im Bereich der günstigen Rührmaschinen erzählt.
Aber offenbar war die Eine für Dich noch nicht dabei... Mir scheint, Du willst einfach keine kleinen Brötchen backen!
Kommen wir darum heute zu den Maschinen, die etwas mehr bieten und auch etwas mehr kosten.
Schaut man sich auf dem Markt um, gibt es gewisse Namen, an denen man einfach nicht vorbeikommt. Es ist ein bisschen so als wolle man ein Handy kaufen. Apple, Samsung, HTC... das sind Namen, die wohl so ziemlich jeder kennt, der sich für Smartphones interessiert. Und deren Verkaufszahlen sprechen dafür, dass sie auch so schlecht nicht sein können.
Ja, ich höre Dein "aber..." schon! Verkaufszahlen allein sagen nichts aus. Justin Bieber und Helene Fischer haben Platinschallplatten! Und natürlich gibt es gerade im Bereich von Handys auf allen Seiten verhärtete Fronten. Aber ich möchte hier ja keine Android vs. Apple - Diskussion lostreten. Auch wenn ich befürchte, dass Du am Ende des Berichts schon eine Idee davon hast, zu welchem Lager ich gehöre.
Kommen wir aber wieder zu Thema Küchenmaschinen!
Die großen Namen hier sind meiner Meinung nach KitchenAid, Kenwood und Ankarsrum. Wobei man ehrlich sagen muss, dass dabei KitchenAid sicher hinsichtlich der Verkaufszahlen in unseren Gefilden ganz weit vorne liegt.
Wenn man sich aber genauer informieren will, sollte man die anderen beiden auf keinen Fall außer Acht lassen!
Also fangen wir mal an...
KitchenAid
Seit 1914 bringt KitchenAid Standrührmaschinen auf den Markt. Im Laufe der Zeit wurde das Produkt immer weiterentwickelt und mit unglaublich viel Zubehör versehen.
Die klassische Ausführung bietet laut Hersteller ein Fassungsvermögen von 4,3 l, die Artisan bringt es auf 4,8 l. Der Motor läuft je nach Ausführung mit 275 - 315 Watt. Die Maschinen sind in der Grundausstattung fast vollständig aus Metall und haben bis heute das bekannte und etwas nostalgische Design.
(Bild von 220-electronics.com)
Die Grundausstattung der Classic 5K habe ich im Internet ab 312,- € gesehen. Für die Artisan zahlt man laut Internet in der Grundausstattung ab 399,- €. Mitgeliefert werden dabei die übliche Metallschüssel, Rühr- und Schlagbesen, sowie ein Knethaken.
Sets liegen je nach Menge des Zubehörs zwischen 629,- und 1.150,- €. Der Umfang variiert stark. Möchte man von der Ersatzschüssel bis zur Eismaschine alles haben, greift man schon ganz schön tief in die Tasche.
In diesem Video vom Hersteller bekommt man einen ganz guten Überblick über die Möglichkeiten, die die KitchenAid bietet.
Ich habe selbst nie eine KitchenAid besessen. Meine Mutter hat jedoch eine, welche ich mehrfach in Aktion gesehen und auch selbst benutzt habe.
Tja,... jetzt kommt der Moment, in dem ich etwas schreibe, wofür ich mich im Vorfeld schon bei meiner Mutter entschuldigt habe:
Ich halte die KitchenAid für das Appleprodukt unter den Küchenmaschinen!
Jetzt ist es raus. Sie ist schick und arbeitet solide. Für den Preis erwarte ich aber einfach mehr.
Damit Du mich nicht falsch verstehst: zum Mahlen, Raspeln, Rühren, zum Schlagen von Eischnee, Herstellen von Hackfleisch und sicher auch vielem anderen, taugt sie was. Meine Mutter ist vollkommen zufrieden! Aber zum Verarbeiten von Teigen? Tja... da ist sie einfach eine ganz normale Rührmaschine. Das Fassungsvermögen ist eher durchschnittlich und durch die Form der Schüssel und die Betriebsart, bleibt - wie bei den meisten Maschinen - immer wieder etwas am Rand hängen, was dann per Hand wieder eingearbeitet werden muss. Der Motor hat zwar eine gute Umsetzung, aber 315 Watt sind einfach auch nicht die Welt. Die maximale Füllmenge liegt laut Hersteller bei Teig von 1kg Weiß- oder 800g Vollkornmehl. Den Teig eines großes Roggen-Sauerteigbrot würde ich ihr persönlich genauso wenig zumuten wollen, wie einer Bosch MUM. Wobei ich zugeben muss, dass die gesamte Verarbeitung und das Metall sie selbstverstänlich stabiler machen.
Und hier sind wir wieder genau an dem Punkt, den ich auch schon im ersten Teil betont habe: es kommt darauf an, was man mit seiner Maschine machen will. Wer eine KitchenAid haben möchte, macht ja nicht grundsätzlich was falsch im Leben ;-) Ich kenne viele Leute, die eine KitchenAid haben und glücklich damit sind. Ich kenne ja auch iPhone-User! Was ich eigentlich nur sagen möchte: wer seine Maschine in erster Linie zum Verarbeiten von Rührteigen und Co. braucht, bekommt ähnlich Gute für deutlich weniger Geld. Wer aber eine Küchenmaschine mit vielen Funktionen, vielen Einsatzgebieten und schicken Design möchte, ist mit der KitchenAid sicher gut beraten.
Kenwood Major
Ich muss zugeben: fällt in einer Unterhaltung über Küchenmaschinen das Wort Kenwood, sehe ich mein Gegenüber gleich mit anderen Augen. Denn Kenwood Maschinen sind sicher das, was einer Profimaschine am nächsten kommt! Genau genommen wird sie auch öfter im professionellen Bereich genutzt.
Das Gehäuse ist aus Aluminium-Druckguss, der Motor kommt - je nach Model - mit 1000 bis 1500 Watt daher. Das Volumen der Schüssel ist mit 6,7 l angegeben. Das reicht laut Hersteller für Eischnee von 16 Eiern!
(Bild von idealo.com)
Es gibt die Maschine in vielen Ausführungen mit diversen Zusatzfunktionen.
Die Grundausstattung der Major Classic bekommt man im Netz ab ca. 350,- €. Die Titanium Variante mit 1500 Watt habe ich ab 500,- € gesehen. Für Aktionspakete mit unterschiedlichstem Zubehör zahlt man je nach Ausführung 600,- bis 900,- €.
Auch für die Maschine habe ich ein Herstellervideo gefunden.
Ich muss zugeben, dass ich die Maschine nie selbst benutzen durfte. Meine Meinung beruht daher auf dem, was ich gelesen und gehört habe.
Die Maschine hat zweifelsfrei echt Power und eine schöne Größe. Betrachtet man nur die Motorleistung, kann sie es mit einem durchschnittlichen Rasenmäher aufnehmen. Nahezu alle Teile sind aus Metall gegossen, die Geschwindigkeitsregelung ist stufenlos und verfügt über einen zusätzlichen Impulsbetrieb für kurzen Einsatz bei Zubehör wie Schneider oder Mixer. Die Maschine hat ein Planetenrührwerk. Hierbei bewegt sich das Rührwerk in zwei gegenläufigen Bewegungen, die ähnlich dem Sonnensystem, um die Mittelachse ablaufen. Schwierig zu erklären, aber der einfache Sinn ist, dass jede Stelle in der Schüssel gleichmäßig erreicht wird.
Sie verarbeitet laut Hersteller Teige bis zu 2,7 kg. Das scheint mir bei dem Volumen der Schüssel und dem Motor fast wenig, aber es dürfte für den haushaltsüblichen Bedarf wohl reichen.
Beurteilungen und Test der Major fallen regelmäßig gut aus. Sie scheint eine eindrucksvolle Einser-Schülerin zu sein! Und auch bei ihr gibt es jede Menge Zubehör. Natürlich ist sie nicht gerade preiswert, aber ich denke, sie ist ihren Preis wert.
Die Major ist sicher ein super Allrounder!
Ankarsrum - Assistent - Original
Deutlich weniger bekannt als die oben genannten Maschinen, aber trotz allem definitiv in der gleichen Liga, ist die Ankarsrum. Ursprünglich entwickelt von der Firma Elektrolux und unter dem Namen "Assistent" verkauft, findet man sie heute bei Ankarsrum unter dem Begriff "Original".
Trotz Firmenwechsel wird die Maschine bereits seit den 1940ern fast unverändert gebaut. Und zwar mit ganz eigenem Prinzip. Im Gegensatz zu den meisten anderen Maschinen dreht sich bei ihr nämlich nicht der Rührer, sondern die Schüssel!
(Bild von ankarsrum-kuechenmaschine.de)
Ein Keilriemen treibt die Metallschüssel an. Die übrigens schlappe 7 l fasst. Teige bis 5 kg knetet sie souverän. Und ja, ich hab es getestet! Dieses zarte Stück Metall ist nämlich mein Baby.
Ja, so ist es! Ich besitze eine Arkarsrum Original. Wobei ich sie Assistent nenne. Das kommt mir leichter über die Lippen. Und wenn es Dich nicht stört, schreibe ich das auch einfach. Es kommt mir nämlich auch leichter über die Finger!
Die Assistent ist vom Preis her sicher kein Schnapper. Für die Grundausstattung bezahlt man ab 530,- €.
Dazu gehören die große Metallschüssel mit der speziellen Rührwalze, dem Knethaken und dem Teigabstreifer (dazu komme ich gleich nochmal).
Zusätzlich ist im Lieferumfang eine 3,5 l Kunststoffschüssel samt Planetenrührwerk mit unterschiedlichen Rührbesen. Das Planetenrührwerk wird in der Mitte der Schüssel aufgesteckt und von unten betrieben. Diese Schüssel ist für das Aufschlagen von Sahne, Eiern und Co. in kleinen Mengen gedacht. Sie bewältigt aber auch Rührteige für eine durchschnittliche Kuchenform ganz wunderbar.
Das Komplettpaket mit Fleischwolf, Nudelaufsatz, Gebäckaufsatz, Würstchendüse (Ok, das ist nicht der offizielle Begriff, wie mein Mann kritisch bemerkt. Ich kann aber nicht behaupten, dass "Wurstfüllhorn" - wie auf der Homepage bezeichnet - wirklich professioneller klingt!), Reibe für Nüsse und Ähnliches, Saftpresse, Mixer... bekommt man ab 730,-. Auch hier gibt es noch weiteres Zubehör.
Auf Youtube findet man einige Videos des Herstellers zur Handhabung. Damit Du Dir eine Vorstellung von den jeweiligen Dingen machen kannst, werde ich Dir die passenden Videos entsprechend verlinken.
Die Besonderheit der Maschine ist offensichtlich der Antrieb der Metallschüssel. Durch die Drehung der Schüssel werden die Zutaten nach außen gedrückt (Zentrifugalkraft) und an der speziellen Rolle vorbeigeführt. So werden die Zutaten gemischt bzw. aufgeschlagen. Der unglaubliche Vorteil dabei ist, dass auf der gegenüberliegenden Seite der Rolle ein Teigabstreifer angebracht wird. Das führt dazu, dass alle Bestandteile bei jeder Umdrehung der Schüssel in die Mitte zurückgebracht werden, bevor die Zentrifugalkraft sie wieder nach außen bringt. Auf diese Art werden alle Bestandteile gleichmäßig eingearbeitet und die Maschine muss nicht in regelmäßigen Abständen angehalten werden, um die am Rand klebende Butter oder andere klebrige Bestandteile per Hand vom Schüsselrand zu lösen. Das klappt genauso gut mit dem Knethaken.
Hier mal ein Video von meiner Maschine bei einem Testlauf. Da sieht man den Teigabstreifer mal besser bei der Arbeit:
Ich muss sagen, dass dieses Gimmick mich total gereizt hat! Und es begeistert mich tatsächlich genau so, wie ich es erhofft hatte.
Aber machen wir uns nichts vor: eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht! Und da ich nicht vorhabe Dich zu einer Assistent zu überreden - da würde ich auch gerne erst einen Deal mit Ankarsrum ausmachen - werde ich Dir hier die Vor- und Nachteile aufzählen, die ich im Laufe der Zeit entdeckt habe. Außerdem werde ich versuchen dabei die Fragen zu beantworten, die ich mir im Vorfeld zu der Maschine gestellt habe.
Vorteile:
- Wie formulierte es ein Freund so schön? "Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben!" Schöner kann man es nicht sagen. Die Maschine ist massiv, sauber verarbeitet und macht den Eindruck, dass sich auch die Urenkel noch darum streiten werden.
- Die Metallschüssel ist riesig! 2kg Teig für Brote verschwindet darin fast. Teig für einen Blechkuchen füllt die Schüssel nicht mal bis zur Hälfte. Ich genieße es sehr, mir im Vorfeld keine Gedanken machen zu müssen, ob die doppelte oder dreifache Menge des Rezepts wohl gleichzeitig hergestellt werden kann.
- Der Motor ist ein Kracher! Mein Mann backt jedes Jahr zu Weihnachten ca. 10 Bleche Lebkuchen. Der Teig dafür ist wirklich hart. Das Rezept war für meine Bosch MUM jedes Jahr eine totale Überforderung. Der Motor stockte und die Kunststoffschüssel hat sich verzogen. Am Ende hat er jedes Jahr den Teig mit der Hand geknetet. Die Assistent schafft das DOPPELTE Rezept ohne zu zucken. Ich gebe zu, dass wir dann mit vier Händen daneben stehen, um rausfallende Teigstücke zurück zu schubsen! Denn für diese Menge Teig ist selbst die 7 l Schüssel fast zu klein. Dass der Motor dabei aber noch nicht mal muckt, sagt meiner Meinung nach schon alles.
- Die Tatsache, dass sich die Schüssel dreht und der Rührer am Rand befestigt ist, erlaubt sehr bequemes Hinzufügen von weiteren Zutaten.
- Die Geschwindigkeit lässt sich stufenlos regulieren.
- Ein Timer ermöglicht es die Maschine anzustellen und dann anderen Tätigkeiten oder Vorbereitungen nachgehen. Gerade Weizenbrotteige sollten lange geknetet werden. Ich stelle die Maschine dann einfach auf 10 min und lass sie arbeiten. Erst wenn sie ausgeht, muss ich meine Aufmerksamkeit wieder auf sie richten.
- Durch die zwei unterschiedlichen Betriebsarten und damit verbundenen zwei Schüsseln, lässt sich auch mit der Grundausstattung gut variieren. So kann ich zum Beispiel Teig in der großen Schüssel machen und danach schnell Eischnee in der Kunststoffschüssel schlagen. So erspare ich mir lästiges Umfüllen oder das Schlagen des Eischnees mit eigener Muskelkraft.
Nachteile:
- Da das Planetenrührwerk von unten betrieben wird, hat die Kunststoffschüssel einen Holm in der Mitte. Das stört mich persönlich etwas beim Unterheben und Auskratzen.
- Ist die große Schüssel sehr voll, bringt sie schon einiges an Gewicht auf die Waage. Dadurch wird sie teilweise schwierig zu handhaben.
- Durch die ungewöhnliche Antriebsart muss man sich erst an die Maschine gewöhnen. So ist es zum Beispiel sinnvoll beim Brotbacken zuerst das Mehl und dann die flüssigen Bestandteile in die Schüssel zu geben, da die Maschine es so besser verarbeiten kann. Auch ist es schwerer ganz zum Schluss noch zusätzliche Flüssigkeit in einen zähen Teig einzuarbeiten. Auf solche Dinge sollte man vonvorneherein achten. Es ist zwar nicht schwer zu lernen, aber eben doch eine Umstellung.
- Genau wie bei jeder anderen Maschine setzt sich der Teig schon mal an Rolle oder Knetarm fest. Das hängt mit der Konsistenz des Teiges zusammen. Je zäher der Teig, desto leichter hängt er am Haken. Das Ergebnis ist, dass sich der Teig einfach nur mit dem Knethaken oder eben in diesem Fall UM den Haken dreht ohne wirklich geknetet zu werden. Hat man Geduld, löst er sich meistens von alleine und wird wieder zwischen dem Schüsselrand und um den Haken geknetet. Ist man ungeduldig, muss man ihn schon mal mit einem Teigschaber anstupsen, damit der Teig sofort wieder richtig durchgeknetet wird.
In vielen Foren liest man die Frage, wie die große Schüssel mit kleinen Mengen klarkommt. Und das habe ich mich im Vorfeld auch gefragt. Die Antwort ist: es funktioniert. Trotzdem benutze ich für kleine Mengen eher die kleine Schüssel. So ein einsames Ei in der großen Schüssel wirkt dann doch fehl am Platz und die kleine Menge wird mit der Drehtechnik zwar auch verarbeitet, das Planetenrührwerk macht es aber einfach besser und schneller.
Und um es komplett zu haben, hier noch ein paar ganz knappe Wörter zum Zusatzzubehör:
Der Fleischwolf ist super! Das hatte ich gar nicht erwartet. Aber Hackfleisch selbst zu machen, ist mit der Assistent wirklich problemlos und der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.
Die Zitruspresse ist bei uns regelmäßig im Betrieb. Sie könnte eine Ausgussnase haben, aber eigentlich geht es auch ohne wunderbar.
Der Standmixer wird bei uns im Sommer für Milchshakes und ähnliches ausgepackt. Sonst versauert er ehrlich gesagt im Schrank. Aber wenn er zum Einsatz kommt, ist das Ergebnis immer gut.
Mit den Nudelaufsätzen für den Wolf habe ich einmal Nudeln gemacht. Ja. Einmal. Aber schieb das jetzt nicht auf die Maschine. Das liegt einzig und allein an meiner Faulheit! Ich gelobe Besserung.
Geraspelt habe ich ehrlich gesagt auch noch nicht so viel. Aber wenn ich es habe, hat es gut geklappt. Meines Erachtens lohnt es sich aber eher für größere Mengen. Parmesan und Co. reiben wir dann doch immer noch von der Hand.
Fazit
Eine Küchenmaschine ist - wie z.B. ein Auto - eine persönliche Entscheidung. Es hängt alles davon ab, was ich gerne hätte, was ich mir leisten kann und was ich wirklich brauche. Da wird argumentieren schwer. Ein Porschefahrer und ein Kleinbusfreund werden sich vermutlich nie einig werden, welcher Wagen nun der Beste ist! Und daher ist dieses Fazit natürlich auch nur MEIN Fazit und nicht zwangsläufig Deins.
Ich habe mich für die Ankarsrum Original entschieden, weil das Fassungsvermögen gigantisch ist, der Motor locker jeden Brotteig schafft und der Teigabstreifer in meinen Augen genial ist. Und um ehrlich zu sein: ich stehe auch auf das Design!
Wenn sich die Kenwood und die Assistent optisch ähneln würden, wäre mir die Entscheidung vermutlich deutlich schwerer gefallen. Aber das Auge backt ja mit.
Ich habe die Assistent nun schon seit mehr als 4 Jahren und vermutlich kannst Du Dir denken, dass ich sie sehr regelmäßig benutze. Ob sie jetzt der Heilige Gral ist? Vermutlich nicht! Aber sie ist eine spitzenmäßige Küchenmaschine und meinen Ansprüchen vollkommen gewachsen. Sie ist aber ganz klar für jemanden gemacht, der gerne schwere Teige und größere Mengen verarbeitet. Backst Du am liebsten Tassenkuchen von einem Ei, ist die Assistent reine Geldverschwendung. Ok, bei einem solchen Mikrowellenkuchen ist jedes Hilfsmittel außer einer Gabel eigentlich schon übertrieben... Aber Du weißt schon, was ich meine.
Es bleibt mir also nichts anderes, als mich zu wiederholen:
Geh in Dich, bevor Du ins Portemonnaie greifst!
Prüfe, ob die erwählte Maschine zu Deinen Bedürfnissen passt. Lass Dir nichts aufschwatzen - nicht mal von mir ;-)
Du allein kannst beurteilen, welche Maschine zu Dir passt. Und egal, ob es dann nachher ein Gerät von Bosch, KitchenAid, Kenwood, Ankarsrum oder sonst wem ist, die Hauptsache ist, dass Du damit glücklich bist und gut mit der Maschine arbeiten kannst. Denn wenn sie nachher nur im Schrank steht, war es so oder so rausgeschmissenes Geld.
Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig bei Deiner Entscheidung weiterhelfen konnte.
Bitte hinterlass mir einen Kommentar und berichte, welche Küchenmaschine Du hast oder kaufen willst. Und natürlich auch wie zufrieden Du mit ihr bist. Je mehr Erfahrungsberichte wir sammeln, desto mehr Backfreunden können wir auf dem steinigen Weg zu ihrem eigenen Heiligen Gral helfen!
In diesem Sinne...
Lebe lecker,
Lorraine
5 Kommentare zu diesem Post — schreibe jetzt Deinen!
Heinz am
Servus Lorraine,
vielen Dank für deinen tollen Bericht.
Ich bin durch Zufall auf deiner Seite gelandet, da ich mich nach einer neuen Küchenmaschine (Test Ankarsrum) umschaue.
Meine KitchenAidArtisan gibt nach über 10 Jahren langsam ihren Geist
und da ich viel Brot backe kaommt mir deine Erfahrung mit der Ankarsrum gerade recht und hat mich überzeugt.
Ich werde an dieser Stelle über meine Erfahrung mit der Ankarsrum berichten.
Liebe Grüße aus dem Chiemgau
Heinz
Tatjana am
Liebe Lorraine,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht - ich fühle mich doch bestärkt in meiner Entscheidung. Der Vergleich mit den Handys gefällt mir. Zur Zeit habe ich noch eine Bosch Mum und war eigentlich immer ziemlich begeistert. Vorallem, dass man die Hände frei hat und die Zeit nutzen kann, in der die Maschine knetet oder schlägt. Aber das ermöglichen ja alle Modelle dieser Art. Da ich nun auch Brot backe, komme ich an die Grenzen der Mum und ich bin genervt vom Teig, der am Rand hängen bleibt. Die Kitchen Aid spielt ja in der selben Liga, somit fiel sie schnell aus meiner Auswahl. Mit dem Design der Kenwood kann ich mich nicht anfreunden. Vielleicht sollte ich sie mir mal im Laden ansehen. Dann fiel mir bei meinen Recherchen die Ankarsarum ins Auge. Ihr "industrielles" Design finde ich ganz ansprechend. Im Herbst werde ich nach Schweden reisen und habe mir vorgenommen, sie mir mitzubringen - vorausgesetzt der Anblick entspricht meinen Erwartungen (sie muss ja ganz schön groß sein, wenn in die Schüssel 7 Liter hineinpassen).
Liebe Grüße
Tatjana
Martin am
Hallo Lorraine,
vielen Dank für den tollen Beitrag!
ich backe seit nun 2 Jahren Brot mit meiner KitchenAid und möchte hier auch mal meine Erfahrungen teilen. Die Maschine selbst habe ich 2010 gekauft, ist also absolut keine Eintagesfliege, man kann auch alle Ersatzteile im Nachhinein bekommen und tauschen.
Übrigens habe ich auch ein iPhone, da scheint die KitchenAid sehr gut zu mir zu passen :-)
Nun zur Maschine:
Durch den Direktantrieb benötigt diese wesentlich weniger Leistung, ich habe nur bei sehr schweren Teigen das Problem, dass ich an die Leistungsgrenze der Maschine komme, bisher hat Sie es aber immer geschafft. Allerdings fängt die Maschine an zu Wandern, ich muss also beim Kneten an der Maschine bleiben, wenn ich nicht wieder einen Schock bekommen möchte, weil die laufende Maschine von der Arbeitsplatte fällt... (hat allerdings überlebt, was ja wieder für Sie spricht...)
Das nächste Problem habe ich mit der Größe der Schüssel. Die Maschine kommt ab ca. 1,5 kg Teig an Ihre Volumengrenze, dann fängt der Teig an am Knethaken hochzuwandern und man darf Ihr aus allen drehenden Teilen "fummeln" das ist wirklich mühsam...
Ihre Stärken hat die Maschine in meinen Augen bei der Herstellung von Rührteigen, oder auch beim Schlagen von Eiweiß, das Planetenrührwerk macht eine super Arbeit!
Auch die Nudelaufsätze verwende ich sehr oft, wobei ich denke, das Zubehör ist bei allen Maschinen ähnlich.
Aktuell denke ich allerdings wegen dem Wandern und dem begrenzten Volumen darüber nach, mir auch eine Assistent zuzulegen, was mich allerdings noch daran hindert ist:
- ich habe relativ viel Zubehör für die KitchenAid
- Meine Frau versteht noch nicht, warum ich eine neue Küchenmaschine benötige, die alte ist doch super :-)
Für Leute, die noch keine Maschine haben würde ich empfehlen, die ersten Teige von Hand zu kneten, falls das Brot backen zum Hobby wird, sollten Sie sich auf jeden Fall eine Maschine mit mehr Füllvolumen zulegen, denn es kommt immer mal vor, dass man für Bekannte ein Brot mit backt und dann ist die KA überfordert. Sollten Sie nur wenig Teig oder eher Kuchen Backen, ist die KitchenAid in meinen Augen die bessere Wahl.
Grüße
Martin
Christel am
Hallo Lorraine, eigentlich bin ich schreibfaul aber hier muß mal ein Kommentar hin zur Ankarsrum. Alle bekannten Küchenmaschinen, die angeblich mit ihren Knethaken Teig kneten können,haben den gleichen Nachteil: sie kneten nicht. Heißt: die Zutaten in der Schüssel werden mit den Knethaken zu einem Klumpen Teig verrührt, der dann an den Haken hängt und dieser Teigklumpen dreht sich einfach rund über dem Schüsselboden und das war es dann. Kitchen, Kenwood , Mum und Co machen in dieser Hinsicht alle das Gleiche. Wenn man z.B. einen Brotteig 10 Minuten kneten soll, wird in diesen Maschinen mit dem Teig nur Karussell gefahren.Bei der Ankarsrum ist das Prinzip des Knetens eine ganz andere Sache. Nimmt man für den Brotteig den Roller, wird der Teig immer wieder zwischen Schüsselrand und Rolle bearbeitet, heißt ich habe dort keinen Teigklumpen der nur in der Schüssel spazieren geht. Ich habe viele Kommentare zu den gängigen Küchenmaschinen gelesen und eines ist auffällig: kaum jemand achtet auf eine zweckmäßige Teigverarbeitung. Meist zählt nur das Aussehen und die Farben der Maschinen. Das ist fast so wie bei einem Schuhkauf: was bringt mir ein tolles Aussehen, wenn ich mit den Dingern nicht laufen kann. Ich habe mich für die Ankarsrum entschieden weil sie mit aller Arten von Teig das macht was eine Maschine soll: kneten und rühren.
Liebe Grüsse
Silvi am
Der heilige Grahl! ist sie für mich auf alle Fälle.
"meine Ankarsrum" war die Beste Entscheidung in der Küche seit Jahren und es macht unendlich viel Spass, alles mit Ihr auszuprobieren. Seit 2019 backe ich unser Brot selber und aus diesem Grund habe ich mich sehr mit dem Motor der Küchenmaschinen auseinandergesetzt. Da war die Wahl nur noch bei der Ankarsrum. Und was soll ich sagen ... bin nicht enttäuscht worden. Im Gegenteil. In der Woche wird sie mind. 2x zum Brotbacken und dann noch für Smoothies , Reibekuchen ect. genutzt. Meine Überlegung ist sogar für den Sommer eine Eismaschine zuzulegen. Das Pastaset hab ich neulich bestellt. Zurück zum Selbermachen . Wahrscheinlich ist meine Leidenschaft, Dinge selber herzustellen aus der großen Enttäuschen und Wut über die Lebensmittelindustrie entstanden. Seitdem ich weiß was in meinem Essen drin ist, geht es der Gesundheit auch besser. Somit ist die Wahl der Küchenmaschine auch eine Wahl zum besseren Leben geworden.
auch sparen kann man damit. 1 mal Backen 2 Brote :-))