Donnerstag, 23. Februar 2017
Welcher ist der Richtige für Dich?
Der Inhalt einer Motivtorte ist das A und O.
Denn ganz egal wie hübsch sie ist, das Wichtigste ist immer noch der Geschmack.
Niemand möchte, dass der Beschenkte sich wünscht es wäre ein Dummy, damit man die Torte erhalten kann und sie nicht essen muss!
Nein, eine Motivtorte ist eine Torte und das soll sie auch bleiben. Und da wir in Teil Eins der Reihe bereits entschieden haben wie das Design der Torte sein wird und im zweiten Teil über die möglichen Dekorationsformen gesprochen haben, können wir nun nach einem passenden Inhalt suchen und beschäftigen uns mit der Frage:
Welcher Kuchen ist der Richtige?
Wenn man nach der Grundlage für eine Motivtorte sucht, sollte man zuerst die Vorlieben des Beschenkten in Erfahrung bringen.
Meiner Erfahrung nach teilen sich die Menschen mit Hilfe von wenigen Fragen in bestimmte Kategorien (ähnlich wie bei Kaffee- und Teetrinkern):
- Schokolade oder Vanille?
- Nougat oder Marzipan?
- fruchtig oder cremig?
Dabei handelt es sich bei den Fragen weniger um eine genaue Abfrage nach der gewünschten Torte, sondern mehr um eine allgemeine Einstufung des Geschmacks.
Hat man nun also ein Vorstellung, was dem Beschenkten schmecken könnte und welche Anforderungen durch das Design der Torte gestellt werden, geht es an die Suche nach dem richtigen Rezept.
Als Kuchen eignet sich grundsätzlich jeder, der sich gut schneiden läßt, nicht so stark krümmelt und stabil ist. Der erste Punkt ist entscheidend, wenn die Torte zurecht geschnitten werden soll, der letzte Punkt, wenn man eine mehrstöckige Torte geplant hat. Es gibt zwar Möglichkeiten Etagen zu stützen, damit sie dem Gewicht der Oberen standhalten, aber ich würde dennoch keinen Biskuit mit Cremefüllung zur untersten Etage einer 5 stöckigen Hochzeitstorte machen. Da gibt es einfach bessere Kandidaten.
Am besten kann man die Kuchen für Motivtorten meines Erachtens folgenermaßen kategorisieren:
Feste Kuchen
- gut schneidbar, daher als Grundlage für besonders geformte Kuchen geeignet
- mit und ohne Füllung verwendbar
- stabil und tragen auch schwerere Deko
Hierzu gehören alle Arten von Rührkuchen. Damit macht man nichts falsch, da sie allen Anforderungen an eine Motivtorte gewachsen sind. Außerdem es gibt viele Sorten und fast für jeden Geschmack das Richtige. Schokolade, Vanille, Zitrone, Nuss, Rüblitorte... Rührkuchen gehören also vollkommen zurecht zu den Standards unter Fondant oder Buttercreme. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie ohne empfindliche Füllung saftig sind und schmecken, was sie weniger temperaturempfindlich macht. Außerdem sind sie einfach zu machen und auch für Back-Einsteiger kein unüberwindbares Hindernis.
Besonders für außergewöhnliche Torten wie "3D-Torten" sind Rührkuchen geeignet, da man sie in jeder beliebigen Form backen kann oder sie später zurecht schnitzt.
Meine Favoriten sind:
Guinesskuchen: sehr schokoladiger, leicht herber Kuchen; lecker und gut zu schneiden, allerdings minimaler Alkoholgehalt
Tiroler-Nusskuchen: eine Kombination aus Nuss- und Schokoladenstücken; geschmacklich top! stabil und saftig, aber nicht ideal zum "schnitzen"
Marmorkuchen: ein Klassiker, Schokolade und Vanille; lecker und gut zu schneiden
(Die Anleitung dazu, wie er kariert wird, findest Du hier)
Schokoladen-Becherkuchen: simpler Schokoladenkuchen; ebenfalls lecker und gut zu schneiden
Madeira-Kuchen: saftig, nicht zu süß, gut mit Marmelade, prima in Form zu schneiden
Karottenkuchen: wie der Tiroler-Nusskuchen geschmacklich top! stabil und saftig, aber auch nicht ideal zum "schnitzen"
Torten, die ruhen müssen
- meistens etwas aufwendiger, aber auch etwas feiner
- ideal, wenn man mehrstöckig arbeitet, da sie vorbereitet werden können/müssen
Diese Torten müssen nach der Zubereitung (backen und füllen) einige Tage durchziehen. Nur so werden sie besonders saftig oder fluffig. Da eine solche Torte schon Tage vor der Veranstaltung gebacken werden muss, kann sie bereits fertig im Kühlschrank warten und muss zum Tag der Veranstaltung nur noch dekoriert werden. Die Torte ist komplett wie sie im Rezept beschrieben wird und braucht keine zusätzliche Füllung.
Meine Favoriten sind:
Sachertorte
Ruhekuchen
Temperaturempfindlichkeit und Tragfähigkeit variieren bei den jeweiligen Torten. Der Baumkuchen hält so ziemlich allem Stand und auch die Sachertorte ist recht unempfindlich. Der Ruhekuchen ist auch recht stabil, sollte aber aufgrund der Sahnefüllung nicht mehrere Stunden bei hohen Temperaturen ohne Kühlung sein.
Grundsätzlich sind sie aber alle unter Fondant oder passender Creme ein Genuss!
Torten mit Biskuit
- locker, leicht, ideal zu kombinieren
- ganz klassisch, ohne unnötige Zutaten: nur Eier, Zucker und Mehl
Biskuit ist der klassische Tortenboden. Er ist sehr flexibel einzusetzen und stellt die Füllung in den Vordergrund. Durch seine Konsistenz ist er nicht zum Schnitzen geeignet und seine Stabilität hängt stark von seiner Füllung ab. Für mich eine Idealbesetzung für eine einzelne Torte oder die oberste Etage einer mehrstöckigen Torte. Torten mit Biskuit schmecken den meisten und sie sind schnell gemacht.
In Kombination mit einer fondantsicheren Creme eignet sich Biskuit daher ideal als Grundlage für eine Torte mit Fondant. Aber natürlich ist er genauso gut mit Buttercreme oder als Grundlage für andere Dekorationsarten geeignet.
Wenn Du also weißt, welche Anforderungen an Deine Torte gestellt werden, kannst Du Dir aus diesen Kategorien deine perfekte Grundlage aussuchen.
Die Listen der Kuchen der jeweiligen Kategorien lässt sich natürlich beliebig verlängern. Das hier sind eben nur meine Favoriten.
Der Phantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Danach wird die passende Füllung gesucht. Aber das tun wir gleich im nächsten Teil der Reihe!
Bis dahin...
Lebe lecker,
Eure Lorraine
Und war das passende für Dich dabei? Konnte ich Dich auf eine gute Idee bringen? Oder fehlt etwa der eine perfekte Kuchen, den Du so gerne nimmst? Bitte hinterlass mir einen Kommentar!
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