Gaumenschmaus vom offenen Feuer

Schichtfleisch aus dem Dutch Oven

Freitag, 28. Oktober 2016

Langsam wird es ganz schön kalt draußen.

Die Bäume verlieren ihre Blätter und man hat abends den Wunsch sind gemütlich in eine Wolldecke zu kuscheln. 

Was wir aber wirklich brauchen, ist kräftiges, wärmendes Essen.  

Und wenn dieses dann noch auf offenem Feuer gegart und mit Freunden und Familie gegessen wird, wärmt es nicht nur den Körper, sondern auch das Herz!

Vor einiger Zeit habe ich mir einen Dutch Oven angeschafft. Ein Dutch Oven ist ein schwerer gusseisener Topf mit einem ebenso schweren Deckel. Es gibt ihn in unterschiedlichen Größen. Das besondere an ihm ist aber, dass er für das Kochen und Backen auf offenem Feuer konzipiert wurde. Er steht auf kleinen Füßen und hält extremer Hitze stand. Es gibt ihn bereits seit dem 18. Jahrhundert. Damals diente er als Backofen für jene, die keine feste Feuerstelle zum Kochen hatten. Was zu dieser Zeit noch in großen Teilen der USA der Fall war.

Im Laufe der Zeit wurde er zum Wegbegleiter für Cowboys und Camper. Aber er erfreut sich inzwischen auch der Nutzung im eigenen Garten als Ergänzung zu einem Grill. 

Ich habe ihn angeschafft, weil ich es spannend finde, ganz ohne neumodische Hilfsmittel wie Küchengeräte und Strom ein warmes Essen für die ganze Familie zuzubereiten! Außerdem mag ich den Gemeinschaftsfaktor, den diese Art zu kochen mit sich bringt.  

Und dieser Gemeinschaftsfaktor war auch der Grund, weshalb ich mich für ein etwas größeres Model entschieden habe. Ich möchte ja schließlich, dass alle satt werden. Ich habe mit daher den Petromax ft 9' angeschafft. Bis zur Oberkante gefüllt hat er 8l Fassungsvermögen und reicht je nach Mahlzeit für 8 bis 14 Personen.

Nun gut, soviel vorab. Jetzt wollen mit dem guten Stück auch endlich kochen!

Es gibt ein paar Klassiker, an die jeder denkt, wenn er "Kochen auf offenem Feuer" hört. Ganz weit oben steht natürlich ein gutes Chili. Und gebackene Bohnen sind der Inbegriff der Cowboyküche. 

Ein weiterer Klassiker ist aber weniger bekannt. Und dabei ist es eins der beliebtesten Dutch Oven Rezepte. Denn es ist gelingsicher und damit auch für Neulinge geeignet, nicht besonders aufwendig und einfach saulecker!

Schichtfleisch

Schichtfleisch ist ein Eintopfgericht, das nahezu ausschließlich aus Fleisch besteht. Daher kann ich Dir hier leider keine vegetarische Variante empfehlen ;-)

Es besteht aus Schweinefleisch, Speck, Paprika, Zwiebeln und Sauce. Und wie der Name schon sagt: wird das Ganze geschichtet.

Aber fangen wir von vorne an... 

Man braucht...

... für 8-10 Personen (im Dutch Oven ft9)...

4 bis 4,5 kg Schweinenacken

600 g Speck

2 rote Paprika

3 Zwiebeln

Für das Gewürz:

4 EL Paprika, edelsüß

2 EL Salz

1 EL Pfeffer

2 EL Puderzucker (gesiebt) 

1/4 EL Chilipulver / Cayennepfeffer

2 EL Cumin / Kreuzkümmel

Für die Sauce

300g Ketchup

1 Flasche Schaschliksauce (ich nehme die von Knorr)

1 Flasche BBQ Sauce (da ich den rauchigen Geschmack nicht so mag, nehme ich die von Heinz - die Auswahl an rauchigen BBQ Saucen ist aber riesig!)

4 Zehen Knoblauch

1 TL Senf

Los gehts

  • Die trockenen Gewürze vermischen 

  • Den Schweinenacken in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden, mit der Gewürzmischung gleichmäßig würzen und über Nacht in einer fest verschlossenen Schüssel kalt stellen. Schweinenacken ist sehr fettiges Fleisch, was mich im ersten Moment etwas abgeschreckt hat. Ich kann Dir aber garantieren, dass Du von dem Fett nach dem Schmoren nichts mehr sehen wirst.

  • Am nächsten Tag Paprika und Zwiebeln in Streifen schneiden

  • Den Dutch Oven mit Speck auslegen (so dass die Streifen den Boden und die Seitenwände bedecken und über den Rand hängen)

  •  Fleisch, Paprika und Zwiebeln abwechselnd vertikal schichten

Bei mir waren am Ende ein paar Zwiebeln übrig, die ich einfach oben drauf gestreut habe:

  • aus Ketchup, Schaschlik- und BBQ-Sauce die Sauce anrühren und mit Knoblauch und Senf würzen

  • Die Sauce über das Schichtfleisch geben 

  • Die überhängenden Speckstreifen nach innen klappen und über das Fleisch legen

  • Deckel schließen und Feuer machen

  • An der Feuerstelle 30 Briketts zum Glühen bringen - von ihnen kommen 10 unter den Topf und 20 auf den Deckel. 

Auf diese Art wird das Fleisch nun 2,5 Std gegart. Nach ca. 10 Minuten sollte man es aus dem Topf blubbern hören. Und dann heißt es eigentlich nur noch warten. Je nach Qualität der Briketts müssen diese allerdings zwischendurch erneuert werden.

Nach 2,5 Std wird der Topf geöffnet. Um ganz sicher zu gehen, dass das Fleisch gar ist, haben wir die Kerntemperatur des Fleisch kurz mit Hilfe eines Fleischthermometers gemessen.

Liegt die Kerntemperatur über 70° C ist der Schweinenacken gar. 

Fertig ist das Schichtfleisch: 

Jetzt kann gegessen werden. Das Fleisch ist butterweich! Es zerfällt fast von alleine. Von den dicken Fettschichten und harten Sehnen ist nichts mehr zu sehen. Die Sauce ist schön würzig, aber nicht zu scharf. Dies kann man aber noch nach Belieben mit Chilisauce und Co ändern ;-)  

Als Beilage reicht Brot und vielleicht etwas Krautsalat. Mehr ist unserer Meinung nach nicht nötig. Außer natürlich ein paar gute Freunde, die erst entspannt mit am Feuer stehen und sich nachher mit an den großen Tisch setzen, um sich am heißen Schichtfleisch gemütlich warm und satt essen.

Für alle, die keinen Dutch Oven oder keine Möglichkeit offenes Feuer zu machen haben, sei gesagt: Das Gericht läßt sich auch problemlos im Schmortopf im Ofen machen. Dabei kann man den Speck weglassen oder ihn einfach mit schichten. 

So oder so kann ich Euch dieses Rezept wirklich nur empfehlen! Ein tolles Essen für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder als warmer Bestandteil auf einen Buffet bei einer Feier. 

Das solltest Du dringend mal probieren!

In diesem Sinne...

Lebe lecker,
Lorraine

PS: Hat Dir der Bericht gefallen? Hast Du das Rezept ausprobiert? Hast Du vielleicht selbst einen Dutch Oven und kennst tolle andere Rezepte dafür? Bitte hinterlass mir einen Kommentar und erzähle mir und anderen Lesern von Deinen Erfahrungen!

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